SDA Bachelor Award 2014: HGK FHNW
Zum ersten Mal vergibt Swiss Design Association einen Bachelor Award an Absolventen unserer Partnerschulen. Nach den Hochschulen in Zürich und Luzern hat die Jury die sechs nominierten Diplomarbeiten aus dem Institut Industrial Design an der Basler HGK bewertet. Die Jury zeichnete dabei die Arbeit aus von
Denis Bernet / Tobias Dettwiler, Produkte, die etwas zu sagen haben
Denis Bernet und Tobias Dettwiler haben eine genotypische Kollektion von Möbeln und Objekten entworfen. Diese sollen lokal in kleinserieller Fertigung hergestellt, im eigenen Atelier-Shop ausgestellt und verkauft werden. Die drei Produktentwürfe bilden die Basis für die umfassende Machbarkeitsstudie wie Designer als Autoren und Unternehmer im direkten Austausch mit den Nutzern ihrer Produkte einen Lebensunterhalt verdienen können. Neben der formalen Güte der drei Entwürfe lobt die Jury den Weitblick, die Reife und die konzeptionelle Tiefe des ganzheitlichen Designansatzes. Die Arbeit zeigt exemplarisch auf, wie Designer mit dem Geschäftsmodell D2C (Designer to Consumer) im Kollektiv neue Wege gehen können. Wir gratulieren herzlich und freuen uns, Denis Bernet und Tobias Dettwiler als SDA Jungmitglieder zu begrüssen.”¨”¨
Weiter wurden die folgenden Arbeiten nominiert:
Shay Josef Assaf, Mod. No 1-5 Kochbesteck aus der Schweiz
Neuartig und ungewohnt präsentiert sich das fünfteilige Kochbesteck aus Chromstahl. Die auffällige Anmutung des Bestecks ist in der Fertigung angelegt: Durch das Abkanten in der Längsachse wird der vordere Teil des zuvor ausgelaserten Bleches nach oben gebogen und bildet so die Löffelschale aus. Jede der Kellen verrät den Anspruch materialgerecht und im Bewusstsein der fertigungstechnischen Einschränkungen eine formal wie funktional optimale Lösung zu finden. Die Jury ist beeindruckt von der ästhetischen Klarheit und Reife, die im gesamten Designprozess und der fertigen Produktfamilie ersichtlich ist.
Fabio Stancheris / Gabriel Studer, Aeolos – Rettungsdrohne
Die Rettungsdrohne erweitert die Einsatzmöglichkeiten von Rettungsorganisationen und wird verwendet, wenn der Einsatz von herkömmlichen Hubschraubern zu riskant ist. Die elegant und plausibel anmutende Drohne weist einen hohen formalen Detaillierungsgrad auf. Die Designer zeigen, dass sie ihr gestalterisches Handwerkszeug souverän beherrschen. Ihr künftiges Betätigungsfeld sehen Fabio Stancheris und Gabriel Studer im Transportation Design – einen Weg, auf dem ihnen die Jury alles Gute wünscht.
Andreas Bhend, Miilo – Ein Kinderrad als Bausatz
Andreas Bhends Entwurf eines Kinderfahrrads, das mitwächst ist als Bausatz konzipiert. Selber oder mit Hilfe der Eltern können Kinder ihr Laufrad zu einem vollwertigen Fahrrad mit Pedalen umbauen. Die Jury lobt die funktionale Umsetzung unter Berücksichtigung der für ein mitwachsendes Fahrrad relevanten ergonomischen Aspekte. Die Frage bleibt bestehen, ob der Entwurf den doch stark unterschiedlichen Ansprüchen der Nutzergruppe der drei- bis sechsjährigen Kinder gerecht werden kann.
Laura Küng, Die Stadt als neuer Lebensraum für Bienen
Für urbane Imker, die im städtischen Raum Honigbienen halten, hat Laura Küng ein schlichtes Gestell entworfen, das neben dem Bienenkasten und einer Arbeitsplatte aus Holz eine Toolbox und eine Trinkstelle aus Beton aufnimmt. Die Jury anerkennt die tiefgründige Auseinandersetzung mit dem Thema «Urban Beeing» und lobt die stimmige Materialisierung und saubere Umsetzung des Entwurfs.
Samuel Uebersax, «Edalo», Elektrisch unterstütztes Tretboot
Der elektrisch unterstützte Tretkatamaran soll Fahrspass und ein neues Fitnesserlebnis ermöglichen. Gelenkt wird durch Gewichtsverlagerung. Samuel Uebersax zeigt anhand eines sauberen Modells, seine Vision eines Wassersportartikels, der in einem weiteren Schritt formal und funktional noch etwas gewinnen könnte.”¨