SDA am Swiss Innovation Forum
Mitte November traf sich in Basel, wer in Wirtschaft, Wissenschaft, Forschung, Bildung, Politik und Medien an Innovation interessiert ist. Teil des Swiss Innovation Forums ist die Future Expo, an der die SDA die diesjährigen Winner der SDA BA Awards, des James Dyson Awards und des Design Preis Schweiz vorstellte. Die SDA ist «Knowledge & Award Partner» des Forums und stellt je ein Mitglied in der Vorjury und der Jury des Swiss Technology Award. Das SIF wird jährlich vom Swiss Economic Forum durchgeführt, das ein Fördermitglied der SDA ist. Christina Fiechter und Viola Wyss (Institut Industrial Design HGK Basel) sowie Clara Sollberger (HSLU D&K) berichten, wie sie den Tag erlebt haben.
Ihr habt als Gewinnerinnen des SDA BA Awards zum ersten Mal am Swiss Innovation Forum teilgenommen. Was hat Euch am meisten beeindruckt?
Clara Sollberger: «Mich hat vor allem die Menge an Besucherinnen und Besuchern beeindruckt, die sich zu diesem Anlass in das Messegebäude begeben haben.»
Christina Fiechter: «Beeindruckend waren die vielen interessanten Gespräche. Aber auch die Tatsache, dass man mit den Leuten ganz einfach ins Gespräch gekommen ist.»
Viola Wyss: «Ich fand das ganze TamTam und Drumherum, die gesamte Aufmachung schon eindrücklich – aber auch etwas fragwürdig. Ebenso wie die Tatsache, dass ich oft erklären musste, dass ich nicht von der Garderobe und auch nicht vom Catering sei... Das hat mich beschäftigt.»
Wie reagierten die Besucherinnen und Besucher auf Euer mit dem SDA BA Award ausgezeichneten Projekt?
Clara: «Durchwegs positiv, auch wenn angemerkt wurde, dass es sicher kritische Gegenpositionen zu meinem Fahnenprojekt gäbe.»
Christina: «Wir bekamen durchgehend positive Rückmeldungen. Das Interesse war sehr gross. Auch die Frage nach dem Design stand immer im Mittelpunkt der Gespräche.»
Viola: «Die Leute reagierten neugierig und offen, nach einer Erläuterung oft erfreut und ermutigend. Viele waren auch erstaunt, dass Design-Studentinnen ein Projekt wie unseren Feuerwehr-Helm realisiert haben.»
Was musstet Ihr am häufigsten an Eurem Projekt erklären?
Viola: «Die meist beantwortete Frage am Stand war mit Sicherheit: Was ist das, was macht ihr? Nach einer kurzen Erläuterung war oft die nächste Frage: Was hat ein Feuerwehrhelm mit Design zu tun? Zu unserem Projekt durfte ich zudem oft erläutern, dass es sich um ein Konzept handelt, und als solches nicht gefertigt wird.»
Clara: «Die Fahnen wurden eigentlich immer als Fahnen gelesen, ich musste jedoch oft die Herleitung der Gestaltung erklären.»
Christina: «Am häufigsten erklärte ich die Funktion des Helmes und beantwortete die Frage, ob wir schon Partner für die Umsetzung hätten. Und dass Design nicht nur die äussere schöne Hüllle ist, sondern den gesamten Prozess einer Produktentwicklung umfasst.»
Wie schätzt Ihr das Designverständnis des Publikums ein?
Christina: «Mir schien, als hätten viele die Vorstellung, dass Design lediglich Objekte oder deren Hülle verschönert und ihnen neuen Glanz verleiht. Das Verständnis für Design als Prozess war selten anzutreffen. Ich spürte aber das Interesse, Design besser zu verstehen.»
Viola: «Ich traf auf unterschiedliche Haltungen. Den einen durfte ich erläutern, dass wir Designerinnen und Designer uns definitiv um mehr als um die hübsche Verpackung bemühen. Mit anderen führte ich spannende Gespräche, etwa wie und was sich in ihrem Unternehmen verändert oder entwickelt hat, seit sie mit Designern zusammenarbeiten. Im Allgemeinen schätze ich, dass noch ein Stückchen Arbeit vor uns liegt, bis wir mit einer Mehrheit dieses Publikums auf einer interessanten Ebene über die Relevanz von Design diskutieren.»
Clara: «Viele sagten von sich aus, sie hätten «keine Ahnung» von Design, respektive sie kämen aus einer ganz anderen Branche. Dies ist für mich jedoch immer auch ein Pluspunkt – es muss anders argumentiert und erklärt werden, wenn das Publikum kein allzu hohes Designverständnis mitbringt.»
Wie geht es nun mit Euch und Eurem Projekt weiter?
Viola: «An unserem Projekt arbeiten wir zur Zeit nicht aktiv weiter. Hin und wieder kommen Firmen oder Feuerwehrkräfte auf uns zu und bitten um eine Präsentation oder um Informationsmaterial, worauf wir gerne reagieren. Weitere Pläne bestehen zur Zeit nicht.»
Christina: «Stimmt! Wir beide haben derzeit sehr viel zu tun, da wir beide zu hundert Prozent arbeiten...»
Clara: «Ich arbeite im Moment als Kostümassistentin am Stadttheater in Bern. Mein Wunsch wäre es, eine kleine Serie meiner Fahnen produzieren zu können und unter die Leute zu bringen. Im Moment steckt dieses Vorhaben mangels Zeit leider noch in den Kinderschuhen.»