Standortdialog der Zürcher Regierung

Auf Einladung des Amt für Wirtschaft und Arbeit des Kanton Zürich haben Dominic Sturm als Präsident der Swiss Design Association und Vertreter der IG Kreativindustrie zusammen mit Martina Unternährer, Präsidentin des formforum am Standortdialog mit der Zürcher Regierung teilgenommen.

In mehreren Diskussionsrunden mit Carmen Walker Späh, Vorsteherin der Volkswirtschaftsdirektion, Jacqueline Fehr, Vorsteherin der Justizdirektion und Silvia Steiner, Vorsteherin der Bildungsdirektion konnten wir so die Anliegen der Designwirtschaft im Kontext der COVID19-Krise einbringen. Neben der Forderung nach Aufrechterhaltung der Massnahmen zur Unterstützung von selbstständig Erwerbenden, inhaberähnlichen Angestellten, sowie der Kurzarbeit konnten wir folgende Anliegen und Erkenntnisse deponieren:

Vorwärts machen: Es macht zweifelsohne Sinn bestehende Strukturen zu stützen, die in der Krise betroffen sind. Daneben muss der Kanton aber dringend den Fokus auf den Aufbau und die Stärkung zukunftsweisender, neuer Konzepte und Gefüge gerade im Bereich der Innovation durch die Designindustrie fördern. Dabei geht es nicht um die Auschüttung von finanziellen Mitteln, sondern um die Anerkennung, Förderung und konsequente Einbindung des Design bei der Konzeption und Gestaltung von zukuftsfähigen Prozessen, Methoden, Produkten und Services in Verwaltung, Wirtschaft, Kultur und Bildung. Gerade in den Bereichen der Organisations- und Prozessinnovation gibt es im Kontext der Digitalisierung und einer sich rasant verändernden, komplexen Welt sehr viel Nachholbedarf. Das Design als prozessorientierte und prospektive Schnittstellenkompetenz hat das Potential verschiedenartige Stakeholder*innen und Nutzer*innen an einen Tisch zu bringen und in kurzer Zeit eine Vielzahl von zukunftsfähigen Varianten zu entwerfen, zu visualisieren, zu prototypisieren, zu testen und zu validieren.

Resiliente Designindustrie: Teile der Designindustrie sind stark betroffen von den Massnahmen gegen COVD19 und sie sind weiterhin auf Unterstützung angewiesen. Trotzdem machen wir uns nicht zu grosse Sorgen um die Branche als Ganzes. Die Schweizer Designszene ist resilient und gewohnt unter anspruchsvollen und unsicheren Bedingungen beste Leistungen zu erbringen. Durch den grossen Nachholbedarf vieler Schweizer Unternehmen in der digitalen Transformation, in der Entwicklung neuer Geschäfts- und Servicemodelle und die Reetablierung regionaler Lieferketten gibt es Arbeit gerade für jene Designer*innen, die die Krise als Chance betrachten und dort in die Lücke springen, wo es Bedarf gibt.

Nachwuchs fördern: Design ist heute ein breites und heterogenes Betätigungsfeld, das nicht nur mit einem hohen Sozialstatus verbunden ist, sondern auch immer mehr Menschen direkt berührt: als mündige Konsument*innen und als Co-Designer*innen. Wir halten es für wichtig, dass Design als Wissensfeld, als Handwerk und als Kultur zukünftig schon Kindern zugänglich gemacht wird. Wir setzen uns darum dafür ein, dass Kanton und Bund den Dialog und die Wissenvermittlung von Design ab Primarschulniveau unterstützt und fördert. Als zukunftsorientierte Branche ist es essentiell, dass die Jüngsten in unsrer Gesellschaft die Mittel erlangen die Weichen für ihre Zukunft selber zus tellen.

Als Berufsverband sind wir sehr froh, dass wir zunehmend auch auf kantonaler und auch nationaler Ebene von der Regierung und den Verwaltungen als Repräsentant der Schweizer Designszene ernst genommen werden und die Anliegen der Schweizer Designindustrie vertreten können.

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Standortdialog der Zürcher Regierung im Hotel Marriott (Bild: Andreas Bucher)
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Die Diskussionsrunden mit den Vorsteher*innen waren klein und unter Einhaltung der Corona-Schutzmassnahmen
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Der psychodelische Spannteppich des Marriott Hotels verdient Beachtung!