SDA Bachelor Award 2014: ZHdK
Zum ersten Mal vergibt Swiss Design Association einen Bachelor Award an Absolventen unserer Partnerschulen. Den Anfang machte die ZHdK: Aus sechs nominierten Arbeiten der Studienbereiche Industrial Design, Interaction Design und Style & Design prämierte die Jury aus dem Bereich Interaction Design die Arbeit von
Matthias Kappeler, Not a Concert
Was ist Interaction Design? In einem Live-Event lässt Matthias Kappeler elektronische Musik, Raum, Licht und Projektion interagieren: Eine Partitur, die in Absprache mit dem Musiker entstand, bildet den roten Faden, zu dem er gefilmte Bilder live mischt. Sie werden auf halbtransparente Screens projiziert, die einen Raum im Raum bilden . Das Publikum bewegt sich frei im Raum und erfährt die gestalterischen Elemente als gleichwertige Partner der Musik. In der Dokumentation dieser Erfahrung mischen die Ausstellungsbesucher die einzelnen Elemente zu einer neuen Aussage. Die Jury lobt Matthias Kappelers vielschichtige Arbeit, die zeigt, in welche Bereiche Interaction Design ausgreift. Wir gratulieren herzlich und freuen uns, Matthias Kappeler als SDA Jungmitglied zu begrüssen.
Die weiteren Nominierten sind:
Simon Bürdel, Falke
Simon Bürdels Helm für Fallschirmspringer integriert ein Kommunikationssystem und eine Helmkamera. Das dient der Schülerin ebenso wie dem Profi bei Formationssprüngen. Der Entwurf basiert auf einem modularen System und denkt die nötigen Sicherheitsaspekte mit, ohne den Helm funktional zu überfrachten. Die Jury lobt die geradlinige konzipierte Arbeit, die in einem weiteren Schritt formal noch etwas gewinnen könnte.
Felix Spuhler, Autargo
Am Anfang stand nicht eine Idee sondern ein Material: eine Membran, von der EMPA entwickelt, die Sauerstoff produziert. Damit konzipierte Felix Spuhler zusammen mit (und zuweilen auch gegen die Meinung von) Ingenieuren ein autarkes mobiles Gerät, das Sauerstoff produziert. Eingesetzt wird es in Katastrophen- oder Krisengebieten. Der Jury lobt, wie Felix Spuhler seine Rolle als technisch interessierter Designer im Prozess vertreten hat und so mit hilft, eine verfügbare technische Innovation sinnvoll einzusetzen.
Dominik Stucky, Shift*
Wie lässt sich die komplexe Gedankenwelt von Buckminster Fuller zugänglich machen? Dominik Stucky wählt in seiner Arbeit Shift* den anspruchsvollen Weg über Augmented Reality. Entstanden ist ein Thinking Tool, so die Absicht, das den Benutzerinnen und Benutzern weitere Anstösse zwischen Unterhaltung und Recherche für die Beschäftigung mit dem vielseitigen Denker liefert. Die Jury lobt das Feuer, das Dominik Stucky für Buckminster Fuller entwickelt hat. Etwas unentschieden erschient ihr die Funktionsbestimmung des Tools
Salome Bigler, Beziehungskisten
Angeregt durch die Erinnerungsstücke der eigenen Grossmutter, zeigt Salome Bigler eine Serie von Objekten, die von einer zu Ende gegangenen Liebesgeschichte zeugen. Sie werden in weiss lackierten Kisten präsentiert und werden von Tondokumenten ergänzt, die man über einen Telefonhörer abhören kann. Als kleine mobile Ausstellung konzipiert, ist eine Nutzung über die Diplomausstellung in kommerziellen und öffentlichen Kontexten denkbar
Thomas Gfeller, Twinset by Thomas Jakobson
Socken und Fliegen führen ein Leben am Rande der Garderobe. Unter dem Label Thomas Jakobson schiebt Thomas Gfeller sie in den Fokus. Die Socken, die er herstellen liess, weisen ein passendes Muster zu den Schliefen auf, die zusammen verpackt online und über den Einzelhandel verkauft werden – und dabei nicht nur Männer, sondern auch Frauen ansprechen sollen. Seine künftige Rolle sieht Thomas Gfeller in der Art Direction – ein Weg, auf dem ihm die Jury alles Gute wünscht.